Das ehemalige Jüdische Altenheim in Berlin-Mitte, 1901 im Stil der Backsteingotik gebaut, wurde zuletzt durch das Bauamt genutzt und sollte nun zu einem Wohnhaus mit vielen unterschiedlichen Wohnungen umgebaut werden.
Das Gebäude wurde auf Betreiben der Architekten durch die Denkmalschutzbehörde als erhaltenswerte Bausubstanz eingestuft, was die EnEV ausser Kraft setzte und es möglich machte, die obligatorische Verkleidung der Fassade mit Vollwärmeschutz zu vermeiden. Stattdesssen wurden die bis dahin verborgenen gotischen Backsteinstrukturen wieder freigelegt, ein grober Zementputz aus den 60er Jahren sowie die Ausmauerung der Rücksprünge mit Betonsteinen entfernt.
Die in Teilen beschädigte Fassade wurde behutsam repariert und geschlämmt, sodass die Struktur des Sichtmauerwerks mit seinen herrlichen Reliefs, aber auch mit den erlittenen Verletzungen, wieder sichtbar wurde.
Die Grundrisse wurden so angelegt, dass sie eine Vielfalt an Wohnungstypen ermöglichen.
Im Bereich der ehemaligen Synagoge sind fünf Maisonettewohnungen entstanden, die jeweils ein sich über zwei Etagen erstreckendes Fenster haben.
Die Absenkung des gartenseitigen Geländes macht das Souterrain zu einem vollwertigen Wohngeschoss. Schlanke Balkonkonstruktionen erzeugen eine zusätzliche Schicht vor der Südfassade.
Das Eingangsfoyer endete bisher in einem dunklen Loch. Nun wurde es mit einen Abgang zum Garten geöffnet wird nun mit üppigem Südlicht durchflutet.
Die Gartengestaltung arbeitet mit dem wertvollen Baumbestand und macht bis dahin verborgene Dinge wieder sichtbar: Die Allee im Westflügel wird als Wegeverbindung wiederhergestellt. Sie mündet in das ovale Pflanzbeet im Zentrum der Anlage, in dem sich das Halbrund der alten Linden nachgezeichnet.